Die Idee

Wenn man Urlauber und Gäste unseres Bundeslandes fragt, was sie besonders an Mecklenburg-Vorpommern schätzen und lieben, dann gibt es viele Antworten. Doch eines eint sie alle. Die Begeisterung für die Ostseeküste und ihre Inseln mit den malerischen Häfen und den Fischern. Wie viele staunende Kinderaugen erleben wir immer wieder und wie viele begeisterte „Stadtmenschen“, wenn unsere Fischer ihren Fang anlanden. Wenn die Kisten mit Hecht, Steinbutt, Dorsch oder dem so wichtigen Hering gefüllt werden. Dann werden die Fotoapparate gezückt und jede Menge Bilder gemacht. Nach so einem Erlebnis hat man dann erst Recht Appetit auf leckere Fischbrötchen oder gebratenen Zander in einem unserer Gasthäuser auf der Insel.
Doch die Idylle ist trügerisch. Der Fang lohnt sich oft nicht mehr für die Fischer. Die Preise sind schlecht, die Auflagen werden immer restriktiver. Mathias Schilling – er hat hier auf der kleinen Insel Öhe seine familiären Wurzeln, ist Landwirt und Gastronom und fühlt sich seiner Heimat und den Menschen hier sehr verbunden. Für ihn stand fest: Hier muss man etwas tun!

„Wir brauchen viel mehr Fisch zu besseren Preisen und länger haltbar müsste er sein. Die Fischer sollten wieder so viel Geld für ihre harte Arbeit bekommen, das sich ihr Beruf lohnt und ihre Söhne und Töchter auch wieder rausfahren wollen!“

So die Idee. Dass wäre eine Perspektive.

Nicht die großen Fischfangflotten sollen hier einfach alles wegfangen und in aller Welt verkaufen, sondern ein regionaler und nachhaltiger Kreislauf soll wachsen. So entstand der Verein „Hiddenseer Kutterfisch“. Fischer sind Dickköppe und dann noch Insulaner! Also kein einfaches Unterfangen. Doch am Ende konnte Mathias Schilling die Fischer mit seiner Idee und seinem Fleiß überzeugen. Dazu wurde dann auch noch gleich die Marke „Hiddenseer Kutterfisch“ entwickelt. Heute liefern unsere Fischer ihren Fang an Mathias Schilling. Der lässt den Fisch verarbeiten bzw. verkauft ihn in seinen Betrieben in Schaprode und auf Hiddensee. Die Fischer erhalten für ihre schwere Arbeit mehr Geld und ein Teil des Gewinns geht an den Verein „Hiddenseer Kutterfisch“. Journalisten aus ganz Deutschland haben bisher über unser Projekt berichtet. Bilder von den Fischern bei der Arbeit und von unserer einmaligen Insel gehen um die Welt. Und so langsam sind die Fischer auch stolz auf sich selbst, auf ihren Beruf und sie haben auch wieder Vertrauen in die eigene Zukunft.

Die Insel Rügen ohne ihre Kutter- und Küstenfischer, das mag sich hier keiner vorstellen. Und die Badegäste würden etwas vermissen – ihren Fisch und ein Stück Kulturgut in Mecklenburg-Vorpommern!